Archiv der Kategorie: Allgemein

Feierliche Prämierung von qualifizierten Schülerfacharbeiten mit transatlantischemBezug im Kreis Siegen-Wittgenstein

Bereits zum 16. Mal zeichnete die Deutsch-Amerikanische Gesellschaft Siegerland-Wittgenstein e. V. (DAG-SiWi) jetzt Schülerfacharbeiten mit USA-bezogenem oder transatlantischem Inhalt aus.

Die Schülerfacharbeiten konnten aus dem Fach Englisch, aber auch mit Bezügen zu anderen Fächern z. B. Geschichte, Sozialkunde und Politik heraus entwickelt werden. Die Facharbeiten wurden mit einer entsprechenden Empfehlung über die Schule eingereicht.

Zum ersten Mal seit einer Corona-bedingten vierjährigen Pause, die nur kontaktlose Preisverleihungen zuließ, wurden drei Arbeiten nun wieder im eleganten Rokokodekor des Konventssaals von Stift Keppel im Rahmen einer Feierstunde prämiert.

Alle Arbeiten wurden in englischer Sprache geschrieben und zusammenfasst von den drei ausgezeichneten Schülerinnen in Anwesenheit des Schulleiters des Gymnasiums Stift Keppel, Dr. Jochen Dietrich, und des Jurors Peter Schlömer vorgestellt. Die Deutsch-Amerikanische Gesellschaft hatte sich entschieden, aufgrund der herausragenden Qualität der eingereichten Arbeiten und der quasi nicht auszumachenden Qualitätsunterschiede einen ersten Platz und zwei gleichberechtigte zweite Plätze auszuzeichnen.

v.l.: Martin Kröckel, Anna Juliane Lips, Laura Sofie Bona, Volker Schüttenhelm (copyright Verein DAGSiWi, e. V.)
 

Preisträgerinnen des Schuljahres 2022/23 sind Hanna Carina Fischer (1. Platz, Gymnasium Stift Keppel) und Laura Sofie Bona und Anna Juliane Lips (beide Städtisches Gymnasium Kreuztal, jeweils 2. Platz). Die Preisverleihung wurde vorgenommen vom Präsidenten der Gesellschaft, Volker Schüttenhelm, der zu diesem Anlass auch persönliche Gruß- und Glückwunschbotschaften von US-Generalkonsulin Pauline Kao und NRW Minister Liminski aus der Staatskanzlei übermitteln konnte.

Nicht zuletzt inspiriert von dem naturphilosophischen Literaturklassiker „Walden or Life in the Woods“ von Henry David Thoreau (1854) beschäftige sich Hanna C. Fischer vor allem mit der Fortführung des Kantschen Begriffs der Transzendentaltheorie durch Thoreau, einem entschiedenen Gegner des Kriegs gegen Mexiko (1846-48), den die USA dessen Ansicht nach vor allem zur Unterstützung der Sklavenhalter führten. Da die Preisträgerin aufgrund einer Kursfahrt den Preis nicht persönlich entgegennehmen konnte, grüßte sie mit einer Videobotschaft, in der sie ihre Thesen vorstellte. Der Preis wurde stellvertretend von ihrer Mutter in Anwesenheit der Fachlehrerin Christina Kolberg-Böhm entgegengenommen.

Hanna Carina Fischer (copyright Antje Fischer)

Inspiriert durch die Musik von Rock-Legende Bruce Springsteen untersuchte Laura Sofie Bona die Lebensrealität illegaler Einwanderer aus Lateinamerika in den USA. Schätzungsweise zwischen 900 und 2000 Kinder von illegal über die Grenze getretenen Einwanderern leben von ihren Eltern getrennt – eine Folge der unter US-Präsident Donald Trump praktizierten „Null Toleranz“-Einwanderungspolitik. Die über zwanzig Gäste im Konventssaal zeigten sich betroffen angesichts der drastischen Dimension der in der Jahresarbeit vorgestellten Fakten, die Laura Bona anhand der Texte von Springsteen ermittelt hatte.

Ihre Mitschülerin Anna Lips wiederum glänzte bei ihrer Jahresarbeit mit einer eingehenden Untersuchung der Ambivalenz der lyrischen Aussagen von US-Megastar Taylor Swift in deren Songs zu dem ebenso komplexe wie unsterbliche Thema Liebe, das sie auf ihrem siebten Album „Lover“ ausgesprochen politisch behandelt, indem sie klare Statements gegen die destruktive, zersetzende Dimension von Sexismus und Homophobie postuliert.

Beide Schülerinnen des Städtischen Gymnasiums wurden betreut von ihrem Englischlehrer Robert Gibbels und bei der Preisverleihung begleitet von der Oberstufenkoordinatorin Anna Theresa Schäfer.

Neben einem Geldpreis erhielten die Preisträgerinnen als besondere Gabe der DAG-SIWI einen opulenten Bildband über die facettenreichen Landschaften der verschiedensten US-Bundesstaaten. Martin Kröckel, Vizepräsident der Gesellschaft, schloss sich den Glückwünschen des Präsidenten an.

Einladung Thanksgiving Dinner 2023

Traditionell am letzten Donnerstag im November wird in den USA der überkonfessionelle Thanksgiving Day gefeiert – als allgemeines Friedens- und Erntedankfest, welches von den Pilgervätern 1621 nach der Ernte in der Kolonie Plymouth im heutigen US-Staat Massachusetts erstmalig begangen wurde. Auch auf dem alten Kontinent greift man diesen Brauch in Würdigung der Verbundenheit mit der „Neuen Welt“ gerne auf.

Die Deutsch-Amerikanische Gesellschaft Siegerland-Wittgenstein veranstaltet ihre Feier am

Freitag, den 17. November um 18.30 Uhr
im Siegener Hotel Pfeffermühle (Frankfurter Str. 261, 57074 Siegen)

Die Speisefolge mit dem obligatorischen Truthahn, Preiselbeeren, Süßkartoffeln und Mais in Käserahm oder Currysoße gefolgt von Kürbiskuchen oder New York Cheese Cake zum Dessert ist natürlich schon gebucht. Die Veranstaltung ist offen für Vereinsmitglieder und interessierte Gäste. Insbesondere Siegerländer und Wittgensteiner, die persönlichen Kontakte in die USA haben, seien es Geschäftsbeziehungen, verwandtschaftliche oder freundschaftliche Verbindungen oder Erinnerungen an einen Studien- oder Schulaufenthalt, sind herzlich eingeladen, der stimmungsvollen Veranstaltung beizuwohnen.

Zur Anmeldung

Mitglieder der Memorial Foundation of the Germanna Colonies besuchten das Siegerland

Schon vor mehr als 300 Jahren war die englische Kolonie Virginia in Amerika Ziel zahlreicher Auswanderer aus Europa. Auch Bürger des damaligen Fürstentums Nassau-Siegen wagten die Reise über den großen Teich. Bedingung: Ihr Landesherr hatte die Erlaubnis zur Auswanderung erteilt. Gefragt waren Bergbauexperten und Fachleute zur Erzeugung von Roheisen und Stahl auf der Basis von Eisenerz. Damit kannte man sich im Land des Haubergs seit vielen Jahrhunderten bestens aus.

Ihre Nachfahren, seit 1956 in der Memorial Foundation of Germanna Colonies organisiert, besuchten kürzlich zum 17. Mal für knapp eine Woche Dörfer ihrer Vorfahren. In Oberfischbach schauten sich die Gäste, insgesamt 22 an der Zahl, alte Kirchbücher an und staunten nicht schlecht über jahrhundertealte Eintragungen bezüglich Taufen, Trauungen und Beerdigungen ihrer Vorfahren. Besondere Beachtung erfuhr Johann Henrich Häger. Nach 14-jähriger Tätigkeit an der Siegener Lateinschule im Dachgeschoss der Siegener Nikolaikirche (Nachfolgeschule: Gymnasium Am Löhrtor) wurde er 1703 für acht Jahre Pfarrer in Niederfischbach und führte als Organisator und Spiritus Rector im Jahre 1713 die Immigranten mit Zwischenstopp in London in die Neue Welt. Nach eigenem Bekunden war er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage, als Pfarrer zu arbeiten, starb aber im biblischen Alter von 92 Jahren.

Nach einem Abstecher und Rundgang in Niederndorf war am zweiten Besuchstag Trupbach Ziel der Reisegruppe – und das aus guten Gründen: Von der 42 Personen starken Auswanderergruppe kamen alleine 21 aus Trupbach, darunter auch die Vorfahren des zweiten Menschen auf dem Mond, Edwin „Buzz“ Aldrin, und des berühmten Oscarpreisträgers Brad Pitt. Hervorragend organisiert vom Trupbacher Heimatverein, schauten sich die Gäste noch drei alte Häuser ihrer Vorfahren und die Gedenkstätte für Buzz Aldrin an. Fremdenführer Lars Bohn führte durch das Dorf und präsentierte seine Geschichte in Ton und Bild. Verköstigt wurden die Gäste, wie konnte es anders sein, mit Reibekuchen und einer schmackhaften Suppe. Mehrfach wurde ums Rezept gebeten – später eine schöne Erinnerung an den unvergesslichen Besuch an Deutschland und speziell an Trupbach.

Nach einer englischsprachigen Stadtführung durch Siegen mit Besichtigung der Nikolaikirche stand im Kreishaus als weiterer Höhepunkt ein Treffen der Gäste mit Landrat Andreas Müller, Siegens Bürgermeister Steffen Mues, dem heimischen Bundestagsabgeordneten Volkmar Klein und dem stellvertretenden Generalkonsul aus Düsseldorf , Chapman Godbey, auf dem Programm (siehe Bild).


Außerdem wurden die Simultankirche auf dem Rödgen und der La-Tène-Ofen in Obersdorf besucht. Auch Eisern, der historische Hauberg Fellinghausen, Netphen mit der Martinikirche sowie am letzten Tag das alte Bergmannsdorf Müsen mit dem Stollen der Grube Stahlberg und dem angegliederten Bergbaumuseum und der Kirche standen auf dem Programm. Aus Müsen waren damals die Familien Merten, Brombach und Kemper ausgewandert. Damals hatte sich seitens der englischen Krone und ihres Gouverneurs in der Neuen Welt, A. Spotswood, nicht die Hoffnung erfüllt, mit Hilfe Siegerländer Knowhows größere Mengen Gold, Silber und Eisenerz zu finden. Die Ausgewanderten schufen aber die Grundlage der Hüttentechnik und metallverarbeitenden Industrie in jenem Landstrich, der später zu den Vereinigten Staaten gehören sollte.

Organisiert wurde der diesjährige Besuch von Mitgliedern der Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft Siegen-Wittgenstein, namentlich Volker Schüttenhelm, Alida Matthey, Helmut Otto und weiteren Ehrenamtlichen. Die US-Besuchergruppe stand unter Leitung von Barbara Price. Ein Abschiedsabend mit Siegerländer Freunden in Freudenberg rundete das Besuchsprogramm ab. Die Amerikaner setzten ihre Reise in Richtung Kraichgau fort. Aus dem dortigen Eppingen stammten ebenfalls Vorfahren eines Teils der Reisegruppe.

Finderglück in Virginia

Die Trupbacher Geschwister Sören und Alisa Weinig-Straßer waren mit Unterstützung der DeutschAmerikanischen Gesellschaft Siegerland-Wittgenstein im vergangenen Sommer knapp vier Wochen auf dem Gelände der 1714 von Siegerländer Auswanderern gegründeten Siedlung Germanna in Virginia tätig. Der Kontakt zur Germanna Foundation kam auf deutscher Seite über den aus Trupbach stammenden Prof. Dr. Horst Schmidt-Böcking (Frankfurt) und die Mutter von Sören und Alisa, Yvonne Straßer, zustande, die im Vorstand des Trupbacher Heimatvereins engagiert ist. Seitens der Amerikaner half Tim Sutphin von der Germanna Foundation, die Freiwillige zur Unterstützung archäologischer Grabungsarbeiten auf dem geschichtsträchtigen Gelände gesucht hatte. Herzliche Aufnahme fanden die beiden jungen Siegerländer im Zuhause der Office Managerin des Besucherzentrums, Barbara Bounds, und ihrem Mann Gary.

Archäologisch tätig wurden Alisa und Sören bei den unterirdisch erhaltenen Überresten des einstigen Hauses des Vertreters der englischen Truppen auf dem Gelände. Von dem einstmals herrschaftlichen Anwesen existieren nur noch Fragmente des Kellergewölbes. Auch das sogenannte „Enchanted Castle“ ist nur noch als Bodendenkmal auszumachen, da dieses vollständig abgebrannt ist. Auf dem weitläufigen Gelände befinden sich auch Reste von während des amerikanischen Bürgerkriegs angelegten Schützengräben.

V. Schüttenhelm (l.) mit Alisa und Sören Straßer

Zu den gesicherten Fundsachen gehören Keramik, Glas, gebrannte Dachziegel und Ziegelsteine aus Lehm in der Nähe des Rapidan Rivers, dessen Name eine Zusammensetzung aus ‘rapid’ und ‘Anne’ ist, was wiederum auf einen schnell (rapide) fließenden Fluss deutet. Die Silbe ‘An’ ist eine Hommage an die erste britische Königin Anne (regierte 1707-1714). Virginia, damals noch ein weitaus größeres Gebiet als der heutige gleichnamige US-Staat, war bis 1775 englische Kolonie, hervorgegangen aus dem ab 1584 von der Virginia Company besiedelten Gebiet.

Gegraben wurde in etwa zweieinhalb Meter Tiefe, teilweise ging es sogar bis etwa 5 m in die Tiefe. Alle ausgegrabenen Objekte wurden mithilfe eines Netzes gescannt und einer ersten wissenschaftlichen Einordnung unterzogen. Die beiden jungen Deutschen bekamen schnell ein Gefühl für die Relevanz der Funde. Die Grabungsarbeit dort wird zu einem wesentlichen Teil mit Freiwilligen erledigt. Neben Sören und Alisa waren noch 7 Studenten aus Richmond an den Grabungsarbeiten beteiligt. Die Betreuung erfolgte durch drei ausgebildete Archäologen, die Mitarbeiter der Germanna Foundation sind. Die Grabungen sind dort das zentrale Thema. Die Artefakte werden im Archeological Center auf dem Gelände ausgestellt. Das Gelände liegt zwischen Culpeper und Fredericksburg an einer Landstraße, aber sehr abseits der Hauptverkehrsrouten. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist es nicht zu erreichen. Alisa und Sören hatten das Glück, dass ihre Gasteltern ihnen einen alten Ford Ranger zur Verfügung stellten, mit dem sie zum Grabungsort fahren konnten.

Für die beiden jungen Deutschen wurde auch ein Treffen mit dem Vorstand von Germanna ermöglicht. Auch hatten sie die Möglichkeit, Fredericksburg zu besichtigen, welches eine schöne Altstadt hat. Hier erlebten sie auch eine 4th of July-Parade zum Nationalfeiertag. Auch ein Tagesausflug in die etwa 90 km entfernte Hauptstadt Washington, DC, stand auf dem Programm. Insgesamt fühlten sich Sören und Alissa sehr gut betreut Die Germanna Foundation finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden, Eintrittsgeldern und dem Verkauf von Merchandising-Artikeln. Der US-Astronaut Buzz Aldrin, dessen Vorfahren mütterlicherseits aus Trupbach stammten, hat übrigens 2014 das Gelände der Foundation besucht.

Die DAG SiWi möchte regelmäßig junge Menschen aus den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe dabei finanziell unterstützen, wenn sie sich für ein archäologisches Praktikum in Virginia entscheiden. Spezifische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, jedoch sind gute Englischkenntnisseunabdingbar. Das Mindestalter für einen Aufenthalt in Virginia liegt bei 17 Jahren. Auch Studierende bis zur Erlangung eines Abschlusses als Bachelor können sich bei der DAG SiWi bewerben, um auf dem Gelände des einstigen Forts Germanna bei Grabungen und der wissenschaftlichen Erfassung der zutage beförderten Funde zu helfen. Bewerbungen und Anfragen nimmt der Vorsitzende der DAG SiWi, Volker Schüttenhelm, unter president@dagsiwi.de entgegen.

Bewerbungen für die Sommerferien können bis spätestens 30. April eingesandt werden.

Deutsch-Amerikanische Gesellschaft prämiert Schüler Jahresarbeiten

Die Deutsch-Amerikanische Gesellschaft Siegerland-Wittgenstein e. V. , die sich satzungsgemäß in erster Linie der Vertiefung der Beziehungen zwischen Deutschen und Amerikanern auf unterschiedlichsten Ebenen widmet, wird auch in diesem Jahr wieder Jahresarbeiten von Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe Q1 aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein – und erstmalig auch aus dem Kreis Olpe – mit Geld- und Sachpreisen auszeichnen.

Die Jahresarbeiten müssen bis zum 10. Juni 2023 eingereicht werden und einen inhaltlichen Bezug zu den USA oder den transatlantischen Beziehungen haben. Die Schülerfacharbeiten können innerhalb der Fächer Englisch, Politik, Geschichte, Sozialkunde, Religionswissenschaften oder Geografie entstanden sein und können entweder in englischer oder deutscher Sprache eingereicht werden. Die Empfehlung der für eine Prämierung in Frage kommenden Arbeiten erfolgt über die Fachlehrerinnen und Fachlehrer der entsprechenden Jahrgangsstufen an Gymnasien bzw. Schulen mit Bildungsstufen, die zur Allgemeinen Hochschulreife führen. Lehrerinnen und Lehrer, die aktuelle Jahresarbeiten ihrer Schülerinnen und Schüler für die Prämierung vorschlagen möchten, können dies mittels eines Vordrucks, den Sie hier finden, tun.

Basierend auf der Empfehlung einer Fachjury wird die beste eingereichte Arbeit mit 200 Euro ausgezeichnet, die zweit- und drittplatzierte Arbeit mit 100 bzw. 50 Euro. Alle Preisträgerinnen und Preisträger erhalten außerdem einen Buchpreis.

Die Preisverleihung erfolgt im Sommer nach den Sommerferien. Die DAG-SiWi als auslobender Verein plant dies in einem feierlichen Rahmen. Rückfragen beantwortet die Geschäftsführerin der Gesellschaft, Jennifer Schüttenhelm, Email secretary@dagsiwi.de.

Thanksgiving 2022

Traditionell am letzten Donnerstag im November wird in den USA der überkonfessionelle Thanksgiving Day gefeiert – als allgemeines Friedens- und Erntedankfest, welches von den Pilgervätern 1621 nach der Ernte in der Kolonie Plymouth im heutigen US-Staat Massachusetts erstmalig begangen wurde. Auch auf dem alten Kontinent greift man diesen Brauch in Würdigung der Verbundenheit mit der „Neuen Welt“ gerne auf.

Die Deutsch-Amerikanische Gesellschaft Siegerland-Wittgenstein veranstaltet ihre Feier am Freitag, den 18. November ab 18.30 Uhr im Siegener Hotel Pfeffermühle.

In diesem Jahr feiern wir terminlich 1 Woche vor Thanksgiving auf Grund von
Kapazitätsgründen des Restaurants am 24.11., dem eigentlichen Feiertag. Die Speisefolge mit dem obligatorischen Truthahn, Preiselbeeren, Süßkartoffeln und Mais in Käserahm oder Currysoße gefolgt von Kürbiskuchen oder New York Cheese Cake zum Dessert ist natürlich schon gebucht. Die Veranstaltung ist offen für Vereinsmitglieder und interessierte Gäste. Insbesondere Siegerländer und Wittgensteiner, die persönlichen Kontakte in die USA haben, seien es Geschäftsbeziehungen, verwandtschaftliche oder freundschaftliche Verbindungen
oder Erinnerungen an einen Studien- oder Schulaufenthalt, sind herzlich eingeladen, der stimmungsvollen Veranstaltung beizuwohnen.

Wir freuen uns Mitglieder, Freunde und Bekannte wiederzusehen und neue
Kontakte zu Menschen, denen die transatlantische Idee ebenfalls wichtig ist,
zu knüpfen.
Der Vorstand hat sich entschlossen, die diesjährigen Preise für Mitglieder der
Gesellschaft stark zu subventionieren, jene der Gäste moderat zu subventionieren. Um den Mitgliedern, welche in der langen Corona bedingten Abstinenzzeit auf Thanksgiving verzichten mussten, in preislicher Hinsicht etwas Besonderes zu bieten, legte der Vorstand fest:

Mitglieder: 15 Euro
Nicht-Mitglieder: 25 Euro

Hierin ist die Teilnahme an der Feier und das Truthahn-Essen vom Büfett mit allen Beilagen und Nachtisch enthalten, sowie das Sektempfang am Anfang. (Getränke sind separat zu zahlen).
Da die Platzkapazitäten begrenzt sind, ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich. Hier gilt das Prinzip „First come, first served“ – schnell sein lohnt sich also, um dabei zu sein.
So geht’s: Gehen Sie online auf diesen Link:

https://www.dagsiwi.de/?event=thanksgiving-dinner-2022

Dort geben Sie die gewünschte Anzahl der Tickets ein und hinterlassen die geforderten Daten in den Zeilen Namen, Telefon, E-Mail und Kommentar.
Wir freuen uns auf die Veranstaltung mit Ihnen. Bitte bringen Sie auch Freunde, Verwandte und Bekannte mit!
Wir freuen uns außerordentlich die vier Empfänger unseres DAG Stipendiums an diesem Abend begrüßen zu dürfen. Es handelt sich um die zwei Studenten Jan Klein und Jannik Sandhöfer, die beide von Ihren Erfahrungen und Studien aus Texas berichten werden. Auch werden die beiden Schüler Alisa und Sören Straßer aus Trupbach über Ihre Sommerferien bei der befreundeten Germanna Foundation in Virginia berichten. Die Beiden arbeiteten aktiv an archäologischen Ausgrabungen auf dem Gelände der ersten Siegerländer Auswanderer.

Siegerländer Studenten zurück aus Texas

Im letzten Jahr berichteten wir von unserem Stipendium für einen Auslandsaufenthalt zweier Siegener Studenten in Texas.

Zwischenzeitlich sind Jan Klein und Jannik Sandhöfer samt Familie wieder zurück im Siegerland.

Gerne präsentieren wir Ihnen hier einen Bericht über den Aufenthalt. Vielen Dank für die Erstellung und Erlaubnis, diesen veröffentlichen zu dürfen!

Auszeichnungen von Schülerfacharbeiten mit transatlantischem Thema

Die Deutsch-Amerikanische Gesellschaft Siegerland-Wittgenstein e. V., die
sich satzungsgemäß in erster Linie der Vertiefung der Beziehungen zwischen Deutschen
und Amerikanern auf unterschiedlichsten Ebenen widmet, zeichnete aktuell Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q1 aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein für herausragende Jahresarbeiten mit inhaltlichen Bezug zu den USA oder den transatlantischen Beziehungen aus.

Mit dem ersten Preis wurde Tom Lennard Lotz, Schüler am Dietrich-Bonhoeffer-
Gymnasium in Neunkirchen
(Fachlehrerin: Nicola Müller), für seine Arbeit The political impact of the Ku Klux Klan during the civil rights movement ausgezeichnet.
In seiner Arbeit macht der Schüler die komplexen Verflechtungen des Ku Klux Klans,
dessen rassistischer Einfluss vor allem zwischen 1915 und 1920 in Behörden, Justiz und
Polizei hineinreichte, deutlich. Besonders interessant ist die Beschreibung der Tatsache,
dass der Ku Klux Klan die Bürgerrechtsbewegung der 1960er Jahre, die im Zuge der
Heimkehr schwarzer US-Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg Kontur und Schärfe
gewann, im Sog der brutalen Ermordung einer weißen Bürgerrechtsaktivistin unfreiwillig stärkte und gleichzeitig selbst Einfluss und Akzeptanz bei den Weißen einbüßte. Der jedoch bis heute zu verzeichnende Einfluss auf Teile der Republikanischen Partei bis hin zu den Ereignissen rund um die Stürmung des Kapitols im Januar diesen Jahres wurden ebenfalls knapp, aber prägnant verdeutlicht.

1. Platz: Lennard Lotz (rechts)

Mit dem Preis für Platz 2 wurde Louisa Zöller vom Gymnasium Am Löhrtor der Stadt
Siegen (Fachlehrerin Anne Gröne) geehrt. Ihre Arbeit trägt den Titel The price to pay to
realize the American dream in Hollywood as a female now and then, scrutinized by the examples of Marilyn Monroe and Reese Witherspoon
.

2. Platz: Louisa Zöller (mitte), Schulleiter Dr. Berg (links), Frau Gröne (rechts) Foto: A. Gröne

Unter Heranziehung vieler Quellen stellte die Schülerin – angeregt durch den Weinstein-
Skandal und die #metoo-Debatte – hier die Parallelen in den Erfahrungen beider
Schauspielerinnen bei stereotyper Rollenbesetzung heraus und untersuchte Witherspoons Bemühungen um realistischere Darstellung heutiger Frauen. In ihrer Arbeit macht sie deutlich, dass Rollenangebote und die Vornahme sexueller Handlungen für Schauspielerinnen oft in einem direkten Zusammenhang standen und stehen. Auch unternahm sie mit ihrer Arbeit den Versuch, den Hollywood-Traum hinsichtlich einer zeitgenössischen Definition (z. B. mit Blick auf die Gleichheit bei der Bezahlung) neu zu definieren. Interessant bei ihren Untersuchungen ist auch die Tatsache, dass sowohl Monroe als auch Witherspoon der scheinbaren Gesetzmäßigkeit wenig anspruchsloser Frauenrollen und seichter Themen die Gründung eigener Produktionsgesellschaften entgegensetzten.

Der Preis für Platz 3 wurde Melanie Beuter vom Gymnasium Am Löhrtor der Stadt Siegen für ihre Arbeit Comparison of American and German child-rearing techniques. Does the representation in literature correspond with the analyses of two case studies? zuerkannt. Ihre Fachlehrerin ist ebenfalls Anne Gröne. Auf sprachlich hohem Niveau stellte Melanie Beuter in ihrer Arbeit im Fach Erziehungswissenschaft heraus, dass Erziehung immer im historisch formierten Kontext steht. Basierend auf den Erfahrungen eines eigenen USA-Aufenthalts entwickelte sie einen Fragebogen, um aktuelle Erkenntnisse zur durchaus unterschiedlich geprägten Kindeserziehung sowohl in Deutschland als auch in den USA mit der zur Verfügung stehenden Fachliteratur, die vorwiegend noch aus den 1960er Jahren stammt, abzugleichen und einen Aktualisierungsbedarf festzustellen.

Die Prämierung der Schülerfacharbeiten fand aufgrund der Corona-Pandemie nicht in einem festlichen Rahmen mit Gästen, sondern innerhalb kleiner Zeremonien an den jeweiligen Schulen oder kontaktlos statt. Die Arbeiten wurden mit 200 für den Sieger bzw. 100 und 50 Euro für den zweit- und drittplatzierten Beitrag prämiert. Die drei
Ausgezeichneten erhielten außerdem einen Buchpreis.