Der Fall des eisernen Vorhangs hatte die Hoffnung genährt, die Welt könne viel friedlicher werden. Zur Jahrtausendwende sah es so aus, dass die wirklich Vereinten Nationen ehrgeizige Millenniumsziele verabschieden würden, um auch Armut und Krankheit gemeinsam zu bekämpfen. In der Amtszeit von US-Präsident Bush ab 2001 gab es aber einsame Entscheidungen, die zu einer spürbaren Verschlechterung des weltpolitischen Klimas führten.
Im Dezember 2004 wählte ihn das Time Magazine zur Person des Jahres 2004 „for sharpening the debate until the choices bled, for reframing reality to match his design, for gambling his fortunes – and ours – on his faith in the power of leadership“. Übersetzt: „Für eine Zuspitzung der Themen bis zum Ausbluten von Alternativen, für die Inszenierung der Wirklichkeit, bis sie mit seiner Vorstellung übereinstimmt, für das Spiel mit dem Schicksal im Glauben an seine Führungsstärke.“
Die Pläne eines Raketenabwehrschirmes, aufgestellt in Osteuropa ohne frühzeitige Einbeziehung Russlands, die NATO-Aufnahme zahlreicher osteuropäischer Nachbarländer Russlands und die Diskussion um weitere Mitgliedschaften wie der Ukraine oder Georgien haben Russland zunehmend verunsichert. Präsident Putin hat im Gegenzug in Abchasien und Südossetien, zuletzt auf der Krim und in der Ost-Ukraine versucht, die Beitrittsaspiranten zu destabilisieren und die Grenzen zu verrücken. Washington und Moskau reden nicht mehr miteinander, sie belauern sich und versuchen, sich gegenseitig zu destabilisieren.
Seit über 30 Jahren arbeitet Horst Kläuser als Redakteur, Reporter und Korrespondent für den WDR, davon sechs Jahre in den USA (New York und Washington) und fünf Jahre in Moskau. Als Chefreporter ist er heute immer wieder im Auslandseinsatz, zuletzt häufig in Moskau und der Ukraine. Kläuser verantwortet zudem die wöchentliche WDR 2-Auslandssendung „Weltzeit“..